Lesen lernen: das Geheimnis der 26 Buchstaben

Mit dem Lernen des Alphabets öffnet sich für Erstklässler eine neue Welt. Wie verläuft der Lernprozess? Und wie können Kinder beim Lesen lernen unterstützt werden? Wir haben ein paar Antworten.

Lesen lernen: Wie es funktioniert

Schon vor dem Vorschulalter entwickeln Kinder ein Verständnis für geschriebene Wörter und Zeichnungen. 90 Prozent aller Kinder lernen dann innerhalb von zwei Jahren lesen – relativ unabhängig von der angewandten Lernmethode. Diese Faktoren sind für das Lesen- und Schreibenlernen wichtig: die phonologische Bewusstheit (also Laute erkennen, unterscheiden und analysieren), das allgemeine Sprachverständnis und praktizierte Wiederholungen. Die optimale Lösung, um alle drei Gebiete zu trainieren: erzählen und Geschichten vorlesen – so registriert das Kind viele Laute … und seine Fantasie wird angeregt. Egal, ob es selbst viel liest oder viel vorgelesen bekommt – beides macht mehr Lust auf Sprache und Lesen.

Lesen lernen: die Methoden

Ein Ziel, zwei Wege: Bei der Buchstabier-Methode lernt der Schüler zuerst die Unterscheidung der einzelnen Laute und deren Zuordnung zu ihren entsprechenden Schriftzeichen, um diese zu Silben und Wörtern zusammenzubauen. Bei der Ganzheits-Methode hingegen prägt sich der Schüler zuerst das Schriftbild ganzer Wörter ein, um dann die einzelnen Laute aus dem Ganzen herauszulösen. Je nach Neigung des Kindes kann entweder die eine oder die andere Methode zum Einsatz kommen – oder aber eine Kombination aus beiden.

Lesen eröffnet neue Perspektiven. Das ideale Alter, es zu erlernen, ist individuell verschieden. Manche Kinder entwickeln schon mit drei Jahren Verständnis für das geschriebene Wort.

Erstlese-Büchern zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass die Zeilen nicht zu lang sind. Denn lange Zeilen kann unser Gehirn schlechter verarbeiten. Auch die Buchstabengröße und der Zeilenabstand sind meist eine Nummer größer: Kleine Buchstabengrößen und ein enger Zeilenabstand strengen die Augen an und können die Lust am Lesen vermiesen.

Früh übt sich: Spielerisch einfach

Wortschatzspiele wie Memory, Montagsmaler oder Wortfeld-Übungen bereiten den Kleinen schon vor der ersten Klasse großen Spaß. Mit solchen Übungen wird das Sprachverständnis der Kinder trainiert und das spätere Entschlüsseln der Worte und des Sinns fällt leichter.

Aufgehorcht!

Haltet die Ohren steif: Kinder müssen die einzelnen Laute gut erkennen, um zu verstehen, wie sich Wörter zusammensetzen. Mit Klatschspielen, die Wörter in Silben trennen, oder Reimübungen kann die Silbentrennung effektiv trainiert werden.

Wann, wo, wie oft?

Die ganze Familie kann dem zukünftigen ABC-Schützen helfen, schließlich ist die Schule nicht der einzige Ort zum Lesenlernen. Gemeinsam mit den Eltern, Geschwistern oder Freunden zu lesen kann auch zu einem kleinen Ritual werden – beispielsweise in einer gemütlichen Leseecke. Das Vorlesen aus kindgerechten, liebevoll bebilderten Büchern stärkt die Eltern-Kind-Beziehung. Ein Zeitlimit gibt es nicht, das Kind liest, solange es will – Druck oder Zwang haben beim Lesenlernen nichts verloren. Die Leseübungen auch gerne in den Alltag integrieren: Werbesprüche, Zeitungsartikel oder Texte auf Verpackungen – das Vorlesen und Erklären der Umgebung regt den Wissensdurst des Kindes an.

Kindgerechte Bücher zum Schmökern gibt’s beispielsweise hier. Für optimalen Blickwinkel und Leseabstand empfiehlt sich der Einsatz einer schicken Buchstütze – die auch dafür sorgt, dass das Buch im Blickfeld bleibt.

 

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