„Ihh, Gemüse.“ – „Bah, Obst.“ – „Ich will kein Fleisch und ich mag keine Kartoffeln. Und außerdem hat die Soße da gerade meine Nudeln berührt.“ Fataler Fehler.
Wir Mütter müssen oft sehr erfinderisch sein und kreativ werden, wenn es um die Essensgestaltung unserer Kleinen geht.
Das Essen muss schön angerichtet sein, möglicherweise in bestimmte Größen geschnitten werden. Die Häppchen dürfen weder zu groß noch zu klein sein. Wir kennen unsere Pappenheimer und glauben zu wissen, was ihnen passt und was wiederum nicht. Kaum haben wir alles verinnerlicht, wird der Geschmackssinn der Kinder in einen Sack geschmissen und komplett durchgeschüttelt. Was gerade noch lecker war, rühren sie jetzt nicht mehr an. Und was da auf Mamas Teller liegt und nie willkommen war, wird auf einmal in den Schnabel gesteckt. Alles klar, wir sind da ja flexibel.
Die Natur und die Evolution hat da sehr wohl mit reingespielt und hat unter anderem Schuld daran, dass Kinder oft kein Gemüse essen. In der Natur sind die meisten Pflanzen wohl oder übel grün. Und der überwiegende Teil davon ist bekanntermaßen giftig oder mindestens ungesund.
Und da die Kleinen ja immer alles in den Mund stecken, hat Mutter Natur da einen Schalter umgelegt, der heißt: „Igitt, grün!“ Somit ist Gemüse nicht gut. Schon gleich gar nicht auf dem Teller vor dem wählerischen Kind.
Die Evolution ist da bei unserem Kind wohl schon weiter und diese Neandertaler-Anlage ist bei uns schon wieder rausgewachsen. Schon ich habe generell alles gegessen (Essen schmeckt mir einfach schon immer viel zu gut) und auch Mika isst so ziemlich alles, was man ihm vorsetzt. Wenn er nicht gerade trotzt und das Essen einfach aus Prinzip verweigert, schaufelt er es sich rein, bis der Bauch voll ist.
Damit ziehe ich jetzt eventuell den Zorn vieler Eltern auf mich, aber ich darf mich nun wirklich nicht über das Essverhalten unseres Großen beschweren. Das meiste schmeckt gut, auch wenn das Kind an manchen Tagen sehr kreativ speist.
Kindgerecht muss es sein
So muss zum Beispiel erstmal die Wurst vom aufwendig zubereiteten Brothäppchen gegessen werden (ich würde sie ja im ganzen Stück lassen und mir die Mühe nicht erst machen, aber das ist nicht erlaubt) und danach die Butter abgekaut werden, nur um dann – eventuell – noch das Brot hinterherzuschieben.
Oft muss Mika dann aber erstmal auf Suche nach mehr Wurst gehen. Die schmeckt nämlich einfach besser als das langweilige Brot, an dem ja nicht mal mehr Butter oder Frischkäse hängt.
Vor lauter Langeweile wird dann am Ende vielleicht doch noch das Brot noch in den Mund gesteckt. Aber nicht, bevor er die Wurst von Papa geklaut hat. Die Scheibe Brot darf der natürlich behalten. In diesem Falle ist es, nebenbei bemerkt, erlaubt, die Wurst im ganzen Stück zu lassen …
Solange ich also die genauen Vorstellungen meines empfindlichen Kleinkind beachte und befolge, isst er das meiste, was vor seiner Nase steht.
Und wenn er mal eine Phase hat, in der ihm nichts schmeckt, habe ich immer noch meine 20 Nudelgericht-Variationen, die ich ganz kreativ abwandeln kann, sodass es nicht irgendwann MIR zum Hals raushängt.
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