Als wir noch zu zweit unser Leben verbracht haben, haben mein Mann und ich unsere Urlaubsdomizile eher spontan ausgesucht. Ein bisschen Strand, ein bisschen Sonne ab und an etwas Kulturelles, einfach nur die Seele baumeln lassen und den Tag genießen. Und schon waren wir glücklich und vor allem entspannt.
Kinderfreundliches Angebot
Wir mussten dann allerdings schnell lernen, dass Urlaube sich mit Kind anders gestalten – vor allem mit Kleinkindern. Zuerst haben wir festgestellt, dass eines unserer Lieblingshotels „Adults only“ war und andere Hotels gar nicht auf Kinder eingestellt sind, sodass wir von Bettchen bis zum Kinderstuhl alles von daheim mitnehmen mussten. Hier artet die Packerei schon in Stress aus.
Als Lotti dann laufen konnte, wurden Städtetrips immer schwieriger – weil Spielplätze doch viel interessanter sind. Zusätzlich haben nicht abgesperrte Pools plötzlich magische Anziehungskraft … und Mama oder Papa waren die ganze Zeit damit beschäftigt, Klein-Lotti hinterherzulaufen. Da sich so für uns kaum Entspannung einstellte, mussten wir Kompromisse eingehen und fingen an, unsere Urlaube nach den Kinderangeboten zu priorisieren (und nicht danach, wie angesagt die Location gerade ist).
Ferien auf dem Bauernhof
In den schönen Ferienwohnungen ist alles vorhanden, was man braucht. Von der Küchenzeile bis zur Waschmaschine, über Kinderbett und Hochstuhl, sodass wir so gut wie nichts mitnehmen mussten. Der Brötchenservice hängt morgens die frischen Backwaren an die Tür und Eier und Milch kann man direkt vom Bauern beziehen (je nachdem welche Tiere gehalten werden). Das Grundstück ist kindgerecht, es gibt Sandkasten, Trampolin und vom Rutschauto bis zum Dreirad allerlei Spielmöglichkeiten. Man kann als Eltern auch mal sitzenbleiben und die Kinder über die Wiesen flitzen sehen. Lotti war 10 Tage am Stück immer beschäftigt und ist abends total erschöpft ins Bett gefallen. Es wurde unheimlich viel angeboten, vom gemeinsamen Lagerfeuer mit Stockbrot bis hin zum Traktorfahren.
Die Kinder dürfen mitmachen – wenn sie wollen
Das Tollste für Lotti war vor allem, dass sie überall mitmachen konnte. Sie durfte Eier im Hühnerstall einsammeln, die Schweine füttern, Kühe misten und beim Melken zuschauen.
Im Garten wurden Erdbeeren gepflückt und Kräuter gezupft. Für die Hasen wurde Löwenzahn gepflückt und die Ponys gestriegelt. Für mich ein willkommener Lernaspekt: Sie weiß, woher die Eier und die Milch kommt und dass Kühe nun mal nicht lila sind. Sie weiß mit ihren zwei Jahren, dass man für Tiere sorgen muss – und es war so schön zu sehen, dass sie es gerne macht. Sie war die meiste Zeit an der frischen Luft und konnte Matschburgen bauen und mit Wasser spielen. Der Kontakt zu anderen Kindern ist garantiert und sie hat unheimlich viel an Selbstständigkeit dazu gewonnen.
Entspannung für die Eltern
Auch wenn es kein 5-Sterne-Wellness Hotel war, konnten wir uns unheimlich gut entspannen. Endlich mal das Buch lesen, das schon so lange unangetastet auf meinem Nachttisch lag. Die Seele baumeln lassen den Alltag vergessen und sich daran freuen, was für einen Spaß unsere Lotti hatte. Ich hab mich auch ein bisschen in meine Kindheit zurückversetzt gefühlt, als morgens der erste Sprung in die Gummistiefel war, um den Tieren guten Morgen zu sagen. Wir konnten Ausflüge unternehmen und gut essen gehen … oder, wenn man Lust hatte, auch selber kochen.
Die Hauptsache ist doch, gemeinsam Zeit verbringen zu können und aus dem Alltag rauszukommen. Und bei glücklichen Kindern sind auch die Eltern glücklich. Wir haben gleich für das nächste Jahr wieder gebucht!
Posted on Categories Zusammen leben