Man kann es wirklich kaum glauben: Gerade noch hat man das Baby klitzeklein in den Armen gehalten … und schon ist es dem Kindergartenalter entwachsen und kommt in die Schule. So ist das. Einmal gezwinkert – und schon sind sie groß.
Für Kinder wie auch für Eltern beginnt nun wieder eine neue spannende Zeit. Der erste unbeschwerte Schritt liegt hinter uns – auch beim zweiten Kind irgendwie komisch.
Am Freitag war es nun also soweit: Die großen Kindergartenkinder wurden von den kleineren aus dem Kindergarten „herausgeschmissen“. Bei uns ist das so, dass ein großes Fenster im Kindergarten geöffnet wird und die Großen über eine Holzbank hinausrutschen. Bepackt werden sie mit einer Mappe mit den gesammelten Kunstwerken aus ihrer Kindergartenzeit, einem Satz Buntstifte für die Schule und einem kleinen Geschenk. Superstolz war sie, als sie unten ankam und von ihrer Familie in die Arme geschlossen wurde.
Aber nicht erst mit den wirklich letzten Wochen im Kindergarten, bevor die Ferien nun begonnen haben, sondern auch schon davor standen alle Zeichen auf Schule. Da Ella im Februar Geburtstag hatte, haben Oma und Opa die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und den Schulranzen plus Federmappe und Turnbeutel gesponsert. Ella durfte sich im Schulranzenparadies umsehen, und wir haben gemeinsam einen wunderschönen Ranzen ausgesucht. Den hat sie dann von den Großeltern zum Geburtstag bekommen. Auch der Einzug des großen PAIDI Schreibtisches, an dem Ella Hausaufgaben machen kann und der eben doch viel größer ist als der kleine Kinderschreibtisch, markierte einen wichtigen Schritt Richtung Schulkind.
Und dann hatten wir immer wieder Termine, die mit der Schule in Verbindung standen: In unserem Kindergarten sind die Kinder mit dem Eintritt in das Kindergartenjahr vor dem Schulbeginn ganz offiziell die „Großen“. Und natürlich findet auch jeden Freitag der „Großen-Treff“ statt. Hier wurde ein bisschen geschrieben, erkundet und sich konzentriert. Die Erzieherinnen schauten sich die Kinder an und übten die richtige Stifthaltung, das Ausmalen von Formen und auch Verkehrserziehung. Immer mal wieder wurde auch die Einzugsschule mit den Kindern besucht, damit diese die Räumlichkeiten schon mal kennenlernen konnten. Auch die Schuluntersuchung beim hiesigen Gesundheitsamt fand bereits im Frühjahr statt. Und das Kind merkte deutlich: Bald ist es soweit! Bald bin ich ein echtes Schulkind.
Aber gerade in den letzten Wochen wurde es dann für uns und das Kind greifbarer. In der letzten Schulwoche fand nämlich auch der erste Elternabend mit Ellas neuer Klasse statt – und neben organisatorischen Dingen, wie dem Ablauf der Einschulung, wurde natürlich auch die Materialliste ausgeteilt.
Ella und ich sind also samt Liste zum Schulbedarfshändler unseres Vertrauens gefahren und haben den Zettel abgearbeitet. Natürlich wurden einige der Dinge, die Ella benötigt, auch an andere Wohlwollende ausgelagert. Die Sportsachen z. B. schenken die Großeltern zur Einschulung, einen Brustbeutel für die Busfahrkarte (die auch die Tage bei uns eintrudelte) und ein Regenschirm sind ebenfalls prima Geschenke, die andere beisteuern können. Bei Klara konnten wir auch die Sachen für den Kunstunterricht schenken lassen, doch diesmal möchte die Lehrerin es gerne einheitlich haben und wird viele Dinge selbst besorgen. Wir zahlen dann nur noch. So unterschiedlich kann es sein.
Jedenfalls ist der Ranzen nun gefüllt mit allem, was nötig ist. Jetzt heißt es nur noch, das Event „Einschulung“ planen.
Die Einschulungen finden in der Regel am Dienstag nach den Sommerferien statt und sind natürlich vormittags. Start ist um 9 Uhr morgens mit einem Einschulungsgottesdienst, und dann geht es in die Schule, wo die Kinder in ihre Klassen aufgeteilt werden.
Ella hat sich gewünscht, ihre Paten einzuladen – ihre Tanten und die Großeltern. Wir haben uns also bunte Klappkarten besorgt und Einladungen für die Gäste gebastelt, die in der letzten Kindergartenwoche verschickt wurden. Wer mag, kann auch den Vormittag mit Ella erleben. Da es sich aber um einen normalen Arbeitstag handelt und die meisten auch mehr als eine Stunde entfernt von uns leben, haben wir zu einem Kaffeetrinken nachmittags eingeladen. Kurz vorher werden wir uns noch entscheiden, ob wir vielleicht auch noch mittags oder abends grillen werden.
Ein wichtiges Utensil für eine Einschulung darf natürlich auch nicht fehlen: die Schultüte! Ich weiß, viele Mamas basteln, was das Zeug hält, aber in diesem Fall haben wir eine einfache und für uns doch schöne Lösung gefunden, die schon bei Klara zum Einsatz kam: Meine Mama hat meine alte Schultüte aufgehoben – und da ich eine wirkliche Mädchenschultüte hatte, bin ich sehr froh, sie an meine beiden Mädels weitergeben zu dürfen. Sie hat die vergangenen 30 Jahre gut überstanden und ist voll einsatzfähig. Auch Klara und Ella finden sie beide super, und so obliegt es mir jetzt nur noch, das gute Stück zu bepacken.
Auch das habe ich während der letzten Wochen im Hinterkopf gehabt und immer mal wieder etwas mitgenommen, was mir gefiel: ein Sorgenfresserchen als Schlüsselanhänger, ein hübsches Brillenetui (hatte sie gesehen und sich für den Sportunterricht für ihre Brille gewünscht), einen hübschen Anspitzer, Haftnotizzettel, Textmarker, süße Ohrringe …
Das ein oder andere habe ich also schon gefunden. Aber ein bisschen dauert es nun ja noch. Der letzte Kindergartentag ist geschafft und vor uns liegen drei Wochen Ferien! Ella fiebert dem Schulstart natürlich mit großer Neugier und auch ein bisschen Respekt entgegen, aber ich denke, sie wird das supergut meistern und Spaß am Lernen haben.
Und das Beste kommt jetzt noch: Am vorletzten Kindergartentag ist Ellas erster Wackelzahn rausgefallen. So stolz und glücklich war sie! Jetzt kann die Schule kommen. Aber wirklich!
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