Wachstumsschmerzen

Was ich als Mama ziemlich schnell gelernt habe, war, dass man als Elternteil ganz schön schmerzempfindlich wird. Aber nicht in dem Sinne, dass einem auf einmal jedes Zipperlein etwas ausmacht. Nein, man lernt ganz neue Schmerzen kennen. Und zwar die, die einen durchzucken, wenn die Kleinen sich weh tun.

Aus dem Stand im freien Fall auf das Hinterköpfchen, mit dem durchs Zahnen ohnehin schon hochsensiblen Zahnfleisch auf die Tischkante … oder die abenteuersuchenden Fingerchen bleiben beim Auf- und Zumachen von Mamas und Papas Kleiderschrank (bei dem im Kinderzimmer kann das Dank der sanft schließenden Türen zum Glück nicht passieren) einfach mal in der Tür: Ja, Aufwachsen kann schmerzhaft sein. Und mit jedem neuen Missgeschick, Wachstumsschmerzen und jeder neuen Erkältung leiden Eltern mit. Wenn Henry Fieber hat, ist auch Papas Männerschnupfen für ihn auf einmal nur noch Nebensache. Das tut verdammt weh – jedes Mal aufs Neue.

Beruhigend: Das PAIDI Babybettchen bietet in mehrfacher Hinsicht Sicherheit – durch abgerundete Kanten und den 4-fach verstellbaren Federleistenrost. Auch wichtig: die Schlupfsprossen, die Henry später einen gefahrlosen Ausstieg ermöglichen.

Nicht in Watte packen

Schnell ist man versucht, die Kleinen in „Watte zu packen“, bei jedem Aufstehversuch festzuhalten oder am besten nur noch durch die Wohnung zu tragen – obwohl man ja weiß, dass man den Kindern damit keinen Gefallen tut. Denn irgendwie müssen sie’s ja lernen.

Ironischerweise werde ich immer viel entspannter, wenn die Omas und Opas auf einmal überreagierend und jeden Schritt mit zum Einschreiten bereiten Armen verfolgen. Da wird einem dann ziemlich schnell bewusst, wie unsinnig und vor allem unmöglich es eigentlich ist, jede Aktion der Kleinen abzusichern. Viel mehr wollte ich lernen, damit umzugehen, wenn wieder ein Gehversuch mit einer Landung auf dem Gesicht endet. Der Schock sorgt zwar immer wieder für Gänsehaut, aber die Art, wie man das Kleine danach tröstet, kann man immerhin stark beeinflussen – zum Besten für das Kind. Wobei „das Beste“ wahrscheinlich etwas zu stark formuliert ist, denn wer weiß schon, was wirklich das Beste für die kleinen Menschen ist. Das wissen Mama und Papa in jedem Fall individuell noch am besten. Dennoch wurde ich hellhörig, als ich ein Hörbuch von Hedvig Montgomery hörte.

Verständnis zeigen

Die Psychologin und Familientherapeutin empfiehlt, die schmerzhaften Erlebnisse der kleinen Entdecker sehr ernst zu nehmen. Denn obwohl es im ersten Moment eigentlich sinnvoll klingt, zu verharmlosen und zu sagen „das war doch nicht so schlimm“ oder „so weh hat es doch sicher nicht getan“, hilft das in erster Linie erstmal den Eltern, um sich wieder zu beruhigen. Denn wie will man schlussendlich ermessen, wie schmerzvoll der Sturz oder das Anecken fürs Kind wirklich war? Anstatt den Schmerz herunterzuspielen, empfiehlt Montgomery, sollte man viel eher Verständnis zeigen.

Wenn Henry also wieder mal mit dem Gesicht im Tischbein landet, sagen wir ihm, dass wir verstehen, dass das weh getan hat und dass er sich wahnsinnig erschrocken haben muss – das aber auch alles wieder gut wird und wir für ihn da sind. Laut Montgomery soll das die Verbindung zwischen Eltern und Kind stärken. Ob’s wirklich funktioniert wissen wir natürlich erst in ein paar Jahren – und dass das nicht jedermanns Sache ist, kann ich auch nachvollziehen. Aber wie gesagt, ist das ja auch nur der Weg, den ich für mich als beste Lösung empfinde (und, wenn ich mal von mir selbst ausgehe:ich persönlich finde es natürlich auch besser, wenn Leute meine Sorgen ernst nehmen und sie nicht herunterspielen). Die Hauptsache ist ja, dass Henry nach dem Missgeschick möglichst bald sein überwältigendes Lächeln wieder findet und zu neuen Entdeckungsreisen ansetzen kann.

Und die Unfälle? Tja, die werden wohl nicht ausbleiben, denn gegen die ist leider noch kein Kraut gewachsen … aber zum Spielen gehen wir jetzt deshalb einfach öfter in Henrys Kinderzimmer. Denn da stehen Möbel, die auf seine Bedürfnisse ausgerichtet sind und an denen man sich nicht so leicht verletzt wie an Mamas und Papas Interieur. Immerhin eine Sorge weniger.

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