Die Entwicklung eines Babys im ersten Lebensjahr ist wirklich rasant. Ein Meilenstein folgt auf den nächsten, und die Zeit, in der ein Baby nur schlafen und trinken möchte, ist schon nach wenigen Monaten vorbei. Doch Zeit, wehmütig zu werden, bleibt keinesfalls, denn ehe man sich versieht, wollen die Kleinen, was alle Kinder wollen: spielen. Natürlich am liebsten mit Mama und Papa.
Babys begreifen ihre Welt durch Spielen
Daheim versuche ich ganz bewusst und entspannt mit meiner Tochter Bente die Zeit vielfältig zu nutzen. Denn gemeinsames Spielen gibt einem Kind eine Sicherheit, die es auch in seinen Entwicklungsphasen positiv unterstützen wird. Zudem nehmen Babys die Welt mit allen Sinnen wahr. Wenn sie also ein Holzspielzeug in der Hand halten, dann fühlen sie nicht nur die glatte oder leicht raue Oberfläche, sie erstasten auch die Form, testen wie das Spielzeug schmeckt und freuen sich, wenn sie damit ein Geräusch erzeugen können. Durch Spielen und Ausprobieren erforschen sie ihre Umgebung, schulen ihre Wahrnehmung und „begreifen“ im wahrsten Sinne des Wortes ihre Welt.
Spielideen für daheim: Unsere Favoriten
Besonders gefallen mir kreative Spielideen. Sie sind ideal, um Zeit mit dem Baby zu verbringen, lassen aber keinesfalls Langeweile aufkommen und sind oft auch nicht von einem bestimmten Spielzeug oder Gegenstand abhängig. Aber auch manche Spielzeuge und altbekannte Spiele haben durchaus ihren Reiz, ebenso wie alltägliche Gegenstände, die sich in so gut wie jedem Haushalt befinden – ganz getreu dem Motto: Die Mischung macht’s.
Womit haben wir uns also die ersten sechs Lebensmonate die Zeit vertrieben? Hier sind unsere Favoriten:
Fühlsäckchen
Rasseln, Greiflinge und Co. gehören zur Standardausstattung in der Spielzeugkiste – und kommen eigentlich immer gut an. Was mir allerdings neu war, sind kleine Tast- oder Fühlsäckchen: bunte Stoffbeutel, die mit allerlei Dingen wie Nudeln, Knöpfen, Bohnen, Würfeln, oder Deckelchen gefüllt sind. Die Säckchen können wunderbar erforscht und ertastet werden. Und das sogar mit fast allen Sinnen.
Spannende Plastikflaschen
Plastikflaschen sind nicht mehr allzu gern gesehen, dann und wann verirrt sich aber doch mal eine in den Haushalt. Alles halb so wild, denn ist das Getränk erst einmal geleert, kann man prima ein spannendes Spielzeug daraus basteln und der Flasche somit einen weiteren Zweck geben: Einfach mit Reiskörnern, Knöpfen, Konfetti oder gefärbtem Wasser befüllen. Alle Inhalte haben verschiedene Klänge, können bestaunt und ausgiebig begutachtet werden. Und natürlich ist es auch sehr lustig, die Flaschen immer wieder umzuschubsen.
Reime, Lieder und Fingerspiele
Babys lieben die Stimmen ihrer Eltern. Und Lieder und Reime sowieso. Klassiker wie „Hoppe Hoppe Reiter“ kommen immer gut an und können – mit genügend Vorsicht – auch recht früh zum ersten Mal getestet werden. Es gibt eine Vielzahl an Büchern, die Ideen liefern, aber auch auf Blogs oder in YouTube Videos kann man sich eine Menge Inspiration holen. Unsere Favoriten sind auf jeden Fall „Zehn kleine Zappelmänner“ und „Große Uhren machen Tick Tack“.
Wasserspiele
Eine flache Schale oder niedrige Wanne kann man mit etwas Wasser füllen. Im Garten, im Badezimmer oder im mit Handtüchern ausgelegten Wohnzimmer kann dann ordentlich im Wasser gepatscht und geplantscht werden. Ein Heidenspaß und super für die sensorische Entwicklung.
Wäsche abhängen
Spann für dein Baby eine kleine Wäscheleine, aber nur so hoch, dass es sich in Bauchlage etwas recken muss, um mit einer Hand an die Leine zu kommen. An die Leine kannst du verschiedene Dinge hängen: kleine Spielzeuge, einen weichen Ball, ein Tuch oder vielleicht sogar einen Schneebesen aus der Küche. Es macht den Kleinen sehr viel Spaß, die verschiedenen Dinge von der Leine zu nehmen und alles genau zu begutachten. Achte aber unbedingt darauf, dass die Leine gut befestigt ist und nicht ins Wanken gerät, wenn sich dein Baby eventuell an der Leine festhält.
Was fliegt denn da?
Ein Wasserball oder Ballon an einer Schnur oder eine (saubere!) Fliegenklatsche, an die man ein paar Schnüre knotet (die lassen sich prima durch die Löchlein fädeln) – all das kann man herrlich über dem Baby „fliegen“ lassen. Anfangs werden die Kleinen nur neugierig schauen, dann versuchen nach dem Gegenstand zu schlagen oder gar zu greifen – und früher oder später werden sie ihn zu fassen bekommen. Der Wasserball oder Ballon kann auch schön mit Händchen und Füßchen gehalten oder sogar getreten und geboxt werden. Super lustig und gleichzeitig toll für die Motorik.
Rauf auf den Ball
Den oben genannten Wasserball kann man auch dafür nutzen, die Kleinen bäuchlings auf ihn zu legen. Natürlich sollten sie dabei gut festgehalten werden. Nun kann man den Ball mal vor oder zurück oder nach links oder rechts kugeln. Das Baby muss die Bewegungen und auch die Schräglagen mit seinem Körper ausbalancieren. Es macht auch gar nichts, wenn die Händchen beim Nach-vorne Kugeln den Boden berühren – eventuell kann hier sogar zusätzlich nach einem vorher platzierten Spielzeug gegriffen oder sich abgestützt werden.
Und jetzt viel Spaß beim Ausprobieren!
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