Seit ich mich dem Nestbautrieb ergeben hatte und die Pakete aus den Onlineshops nun wöchentlich eintrudelten, stand der Paketbote immer häufiger vor unserer Haustür. Mit der Zeit war es mir dann schon unangenehm, wenn’s an der Tür klingelte und ich ihm gegenübertrat. Und ich hoffte insgeheim, er möge mir meinen Bestellwahn nachsehen, und den immer größer werdenden Babybauch damit in Verbindung bringen.
Ein unverhofftes Paket
Doch eines Tages klingelte er an der Tür – und obwohl ich kein Paket erwartete, brachte er mir ein besonders großes. Auf dem Absender erkannte ich Name, Schrift und Adresse meiner engen Freundin Steffi, die ich viel zu selten sehen kann, weil wir leider sehr entfernt voneinander wohnen. Sie war ebenfalls vor einem Jahr Mutter geworden und mein erster Gedanke war, dass sie mir eventuell Klamotten und dergleichen borgen würde, aus denen ihre kleine Maus bereits herausgewachsen war. Doch was mich dann erwartete, übertraf meine kühnsten Vorstellungen. Das Innere des Pakets war gefüllt mit Geschenken, Windeln, Fotoprops, Konfetti und einer Girlande. Praktisch allem, was man an einer Babyparty auch zu Gesicht bekommt. Das wurde mir auch durch einen liebevoll geschriebenen Brief bestätigt.
Babyparty aus der Ferne
Die liebe Steffi hatte also beschlossen, der großen Entfernung zum Trotz, mir eine Babyparty zu organisieren. Eine Babyparty in a Box! Von so viel Kreativität und Einfallsreichtum war ich unglaublich gerührt!
Natürlich schnappte ich gleich das Telefon, um sie anzurufen und mich zu bedanken. Wir quatschten, lachten und gackerten, wie für uns üblich, den halben Nachmittag, während ich die Geschenke öffnen und bestaunen durfte. Mit nichts dergleichen hatte ich gerechnet, denn schließlich hat sich mein Freundeskreis nach dem Abitur und spätestens dem Studium in der halben Welt verteilt. Umso größer war natürlich die Freude, dass ich trotzdem in den Genuss einer ganz besonderen Babyparty kommen durfte. Die liebevoll gestaltete Girlande schmückt nun das Kinderzimmer, ebenso wie die selbstgebastelten Fotoprops, die aber bei einer anderen Gelegenheit nochmal richtig zum Einsatz kamen, dazu aber später mehr. Beides erinnert mich aber beim Blick in das Kinderzimmer immer daran, dass ich mit tollen Freundschaften gesegnet bin.
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