Dass Kinder nachts aufwachen, liegt in unseren Genen. Deshalb: mehr Gelassenheit beim „Schlafen lernen“!
Endlich liege ich auf der Couch, alleine mit meinem Mann. Es gibt bei uns auch noch Zweisamkeit, eine richtige Partnerschaft. Selten, aber es gibt sie. Nachdem wir seit geraumer Zeit ja zwei Kinder haben, sind die Momente noch etwas spärlicher geworden. Zumindest fühlt es sich so an. Aber ich könnte mich auch irren. Wie war das damals noch gleich? Zeit, sich mal ein wenig zurückzubesinnen.
Wir lagen abends nur zu dritt auf der Couch. Nachdem ich mein gar nicht mehr so kleines Baby in den Schlaf gekuschelt hatte und noch eine Zeit lang an dem selig schlummernden Wesen riechen und mich entspannen konnte, trug Daniel Mika dann immer hoch. In sein eigenes, mit viel Liebe eingerichtetes Zimmer. Er drehte sich sofort auf den Bauch und schlief weiter. So klappte es meistens.
Es dauerte zwar keine Stunden, bis der Kleine abends schlief und es gab auch nicht übermäßig viel Geschrei oder Stress, aber ich musste schon da sein. Sein Kind ins Bett schmeißen, alleine einschlafen, das war bei uns nicht drin. Auf dem tragenden Arm von Papa oder in meinem auf der Couch, nuckelnd an meiner Brust. Generell. Selbst das Einschlafen im eigenen Bett, wenn ich daneben saß, klappte so nicht. Wichtig ist bei uns: Körperkontakt. So ist das auch heute noch – nur eben mal zwei.
Aber zurück zu damals: Nach einer schnellen Stunde auf der Couch hörte ich dann manchmal ein leises Wimmern von oben. Das war es mit Entspannung. Ein bisschen warme Kokosmilch, eine Flasche, die wir damals für uns gefunden hatten und nachts machten, oder Mamas Brust (was ich über Stillzeiten denke, habe ich ja in einem anderen Artikel bereits niedergeschrieben) … und der Süße schlief weiter. Meistens dann bis ca. 4 Uhr. Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten. Da war ich froh. Wir hatten auch schon kürzere Abstände.
Nach einigen Monaten ließ ich mich davon nicht mehr stressen. Es gibt ganze Bücher, die deinem Kind helfen sollen, durchzuschlafen. Normal ist das nicht. Wir sind Säugetiere. Wir haben relativ kurzweilig sättigende Milch, damit Muttertier und Säugling nicht zu weit voneinander entfernt werden. Bei anderen Tieren ist es anders. Füchse, die den Nachwuchs zum Beutefang lange zurück lassen müssen, haben eben andere Milch. Die muss länger vorhalten. Meisten jage ich aber keine Mäuse für meine Kinder. Deshalb ist meine Milch auch keine 12 Stunden sättigend. Es geht schlicht ums Überleben. So viel zur Wissenschaft.
Auch die Nähe scheint Mika und Elli wichtig zu sein, denn sind sie bei mir, geht es ihnen gut. Liegen sie zwischen Mama und Papa, sicher beschützt und behütet, schlafen sie wie Engel. Und auch mir ist das noch wichtig. Auch wenn es nicht immer beide auf einmal sein müssen. Aber mit 16 werden sie wohl nicht mehr bei uns schlafen wollen, deshalb ist es für mich in Ordnung. So viel hat sich also seit damals gar nicht verändert. Auch wenn mit Elli alles noch einmal von vorne losging. Aber ich muss gestehen, dass auch ich mich wohler und ruhiger fühle, wenn ich das zarte Atmen – ok, meist ist es ein lautes Schnarchen – neben mir höre. Deshalb lasse ich es nicht länger als negatives Phänomen an mich ran, ich nehme es eben, wie es kommt. Einstellung ist alles.
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