Unsere Jungs gehen jeden Abend um 19 Uhr ins Bett. Das mag früh scheinen, aber es hat sich so eingependelt und seine Vorteile. Die Kinder sind dann zwar früh wach, aber wir haben abends noch Zeit zu zweit und kommen endlich einmal dazu, miteinander zu sprechen. Das hört sich vielleicht banal an, ist aber im Alltagschaos zwischen Jobs und zwei Kindern nicht immer einfach ;-).
Feste Routinen einführen
Feste Zeiten fürs Schlafengehen einzuhalten, soll die Entwicklung der Kleinen fördern. Dabei helfen feste Routinen. Um 18 Uhr essen wir zu Abend, davor oder danach schaut Leo eine Folge „Dschungelbuch“ oder „Yakari“. Leo weiß, dass er vorher nicht drum herum kommt, ein Brot zu essen – und unser kleinster Sprössling Jonas bekommt seinen Dinkelbrei mit pürierten Obst. Bis 18.30 Uhr sind wir fertig und ich gehe mit Jonas hoch ins Bad, wo das Abendritual beginnt: Windeln wechseln, waschen, eincremen und eine kurze Babymassage. Martin und Leo räumen in der Zwischenzeit den Tisch ab und sorgen für Ordnung in Küche und Wohnzimmer. Danach kommen sie ebenfalls ins Bad.
Zwischendurch herrscht Chaos
Hin und wieder wird es turbulent, wenn beispielsweise der große Bruder mit dem kleinen noch ein wenig kuscheln möchte und dabei zu stürmisch vorgeht. Dann kann es schon einmal passieren, dass er mit seinem Kopf gegen Jonas stößt oder ihn zu fest drückt. Danach schreit dann Jonas vor Schreck eine Runde und wir müssen Leo zurechtweisen. Er entschuldigt sich anschließend und gibt ihm einen Kuss. Die Situation beruhigt sich dann schnell wieder.
Es kommt aber auch vor, dass beide Kinder übermüdet sind und gleichzeitig zu schreien beginnen. Oder Leo fängt an zu trödeln und wird nicht fertig. Dann gehe ich manchmal kurz vor die Tür und hole tief Luft. Anschließend versuchen mein Mann und ich, ruhig mit Leo zu sprechen und wir motivieren ihn, sich schneller umzuziehen, indem wir Jonas den Schlafanzug anziehen und sagen „Schau, Jonas ist schon fertig – ihm kann ich schon eine Geschichte vorlesen.“ Danach geht es dann meist etwas schneller voran.
Ab ins Bett
Ich gebe Jonas im Bad eine letzte Milchflasche. Diese geben wir absichtlich nicht im Bett, da er das Trinken nicht mit dem Schlafengehen verbinden soll. Nach dem Umziehen und Zähne putzen gehen wir gemeinsam in Leos Kinderzimmer. Dort lese (meist ich) den Kindern eine Geschichte vor. Im Regal hat Leo seine Bücher verstaut, aus denen er eines auswählt. Jonas hört solange zu, bis er unruhig wird. Dann gehen ich oder Martin mit ihm rüber ins Schlafzimmer, wo er in seinem Gitterbettchen schläft. Ich schalte die Gute-Nacht-Lieder des Babyphones an, sage „Gute Nacht, schlaf schön“, gebe ihm einen Kuss und verlasse das Zimmer. Das klappt seit einigen Wochen sehr gut. Er schläft dann selbst ein (nur leider nicht durch ;-)), auch wenn wir manchmal noch einmal nach ihm schauen müssen, wenn beispielsweise sein Schnuller abhanden kommt.
Rituale haben sich bewährt
Bis 19.30 Uhr ist Ruhe eingekehrt. Leo hört ab und an noch ein Hörspiel, wenn er nicht direkt einschlafen kann. Aber danach weiß er: Jetzt wird geschlafen. Bis heute haben sich Rituale wie diese bewährt und bei Leo klappt es bislang sehr gut. Wir werden dies auch bei Jonas weiter so handhaben. So wird’s hoffentlich nach einem Jahr auch bei ihm mit dem Schlafen besser. Bei Leo hat es ebenso lange gedauert. Aber später wird es dadurch auf jeden Fall einfacher – und das ist das Wichtige.
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