Wie viel Spielzeug braucht mein Kind? Diese Frage beantwortet jede Familie anders, doch mit der Zeit wächst wohl bei allen der Fundus unaufhaltsam. In Mathis’ erstem Lebensjahr hatten wir relativ wenige Spielsachen, und auch heute erforscht er mit Begeisterung Alltagsgegenstände: Schüsselchen aus Plastik, Holz und Metall, Löffel in verschiedenen Größen, Flaschen, die wir für ihn unterschiedlich befüllt haben, und sämtliche Bürsten, die ich im Haushalt finden konnte.
Weihnachten, Ostern, Geburtstag: Zu diesen Gelegenheiten bekommt unser Nesthäkchen von der ganzen Verwandtschaft Geschenke. Alle liebevoll ausgewählt und verpackt – doch der Kleine weiß gar nicht, wohin er zuerst greifen soll. Zu solchen Gelegenheiten „dosiere“ ich die Päckchen: Er bekommt eines zum Auspacken und kann es in Ruhe erforschen. Es kann dauern, bis er bereit für das nächste Geschenk ist, sodass wir mehrere Tage lang auspacken. Besonders an Regentagen, wenn wir viel Zeit in der Wohnung verbringen, bin ich froh, wenn ich ihn mit etwas Neuem überraschen kann.
Als ob ein Spielzeugladen explodiert wäre
Inzwischen ist Mathis über ein Jahr alt, und an guten Tagen sieht es bei uns aus, als wäre ein Spielzeugladen explodiert. Ich versuche zwar darauf zu achten, dass unser Sohn Spielsachen bekommt, an denen er möglichst lange Spaß hat, aber es werden unaufhaltsam mehr. Seine Sachen bewahren wir im Wohnzimmer in den unteren Regalfächern auf, denn er will dort spielen, wo wir sind. So sind die Dinge auch für ihn gut erreichbar. Sachen, an denen er gerade wenig Interesse hat, bewahre ich in einer Kiste auf. So kann ich ihm immer mal wieder etwas anderes ins Regal legen, und die Auswahl bleibt für ihn übersichtlich. Grundsätzlich aber ist es so, dass unseren Sohn das, was wir benutzen, am meisten interessiert. Daher hat er zum Beispiel auch eine alte Fernbedienung und eine kleine unempfindliche Kamera in seinem Fundus.
Auch in der Küche hat Mathis sein eigenes Fach – nämlich das, in dem die Plastikschüsseln verstaut sind. Das ist natürlich ganz unten, so dass er es gut erreicht. Und in unserem Weinregal lagert inzwischen seine bereits erwähnte bunte Flaschensammlung. Jede Flasche ist anders befüllt: mit Wäscheklammern, Glöckchen, Linsen, Nudeln, bunten Holzkugeln und eine sogar mit Glitzer.
Die größte Faszination hat jedoch Wasser. Egal, ob es aus dem Wasserhahn kommt, in der Badewanne schwappt oder in einem Eimer im Freien steht. Es plätschert –und mein Kind ist glücklich. Ich muss Mathis nur einen mit Wasser gefüllten Behälter hinstellen, und er beschäftigt sich ewig damit. Ich hoffe auf einen langen, warmen Sommer.
Bei all den verschiedenen Spielangeboten entscheidet letztlich unser Sohn, womit er sich beschäftigen mag. Auch wenn ich enttäuscht bin, wenn er sich zwischen den schönen, pädagogisch hochwertigen Ökospielsachen mein Handy angelt und es sich ans Ohr hält …
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