Jeder hatte schon mal Rückenschmerzen. Besonders in der Schwangerschaft fängt es hier und dort an zu zwicken. Wer schon mal einen Bandscheibenvorfall hatte, weiß, von welchen Schmerzen ich spreche. Allen anderen kann man Wehen als Vergleich nennen.
Ich hatte, zu meinem Erschrecken, meinen ersten Bandscheibenvorfall schon recht früh in meiner Jugend. Mit viel Geduld und vor allem Bewegung konnte ich die Bandscheibe jedoch immer gut in Schach halten. Ab und an machte sie mir aber zu schaffen, vor allem in stressigen Zeiten, in denen ich nicht so gut auf mich geachtet habe. Mit Krankengymnastik und viel Bewegung hatte ich die Beschwerden jedoch meistens schnell wieder im Griff.
Vor der Geburt: Vorbeugen statt Schmerzmittel
Mit meiner Schwangerschaft kamen die Sorgen, dass sich die Bandscheibe wieder melden könnte. Vorsorglich war deshalb viel Laufen und Schwimmen angesagt, um es gar nicht so weit kommen zu lassen, denn vor allem Schmerzmittel sind in der Schwangerschaft nicht ohne. Worauf ich noch geachtet habe? Schweres Heben habe ich absolut vermieden und Besorgungen und Vorbereitungen so früh wie möglich in der Schwangerschaft erledigt. Die Gewichtszunahme musste sich auch im Normbereich bewegen, um nicht unnötig Ballast mit mir herumzuschleppen. Vor allem im Geburtsvorbereitungskurs konnte ich noch Übungen lernen, die den Rücken einerseits stärken und auch entlasten. Trotz immer größer werdendem Bauch konnte ich die Übungen noch im Kreißsaal während der Wehenpausen machen. Oft weiß auch die Hebamme Rat bei Rückenschmerzen und Verspannungen.
Was mir nach der Entbindung geholfen hat
Nach der Geburt tragen wir unser Kind ja weiter mit uns herum – auch wenn man das kleine Bündel nun auch mal ablegen kann. Allerdings wird es nun ja auch immer schwerer. So wächst man mit seinen Aufgaben. Hier war vor allem der Rückbildungskurs eine große Hilfe – dort wird auch gezielt der Rumpf trainiert. Die Übungen können ohne großen Aufwand immer und überall gemacht werden und helfen auch dabei, die Babypfunde wieder loszuwerden. Um den Rücken nicht falsch zu belasten, unterstützen auch ein paar Maßnahmen und Vorkehrungen zu Hause.
Wickeltisch: darauf kommt es an
Der Wickeltisch, an dem man wirklich viel Zeit verbringt, sollte in der Höhe zur eigenen Körpergröße passen, um sich nicht zu tief nach vorne beugen zu müssen. In jedem Fachhandel kann man Probe stehen und die Höhe für sich testen. Man merkt schnell, was einem gut tut und was nicht. Ein kleines Wandregal über der Wickelkommode dient zur Ablage der wichtigsten Utensilien, sodass man auch hier nicht ständig nach unten greifen muss. Des Weiteren kann das Kinderbett zu Anfang auf die oberste Stufe eingestellt sein, so dass man auch hier das Baby leichter ablegen kann.
Wichtig: der rückenfreundliche Stillplatz
Da besonders das Stillen viel Zeit in Anspruch nimmt, sollte man sich seinen „Lieblingsplatz“ gut auswählen und – beispielsweise mit einem großen Stillkissen – die eigene Rückenhaltung unterstützen.
Kinderwagen und -trage: das ist wichtig
Auch beim Kinderwagen sollte man darauf achten, dass der Griff stufenlos höhenverstellbar ist und dass er nicht zu schwer ist, da man ihn doch recht häufig anheben muss. Wenn man das Baby in einer Trage am Körper tragen möchte, empfehle ich hier unbedingt eine Trageberatung. Diese sind im Internet leicht zu finden und das Ausprobieren mehrerer verschiedener Tragen ist möglich. Dabei achtet die Beraterin darauf, dass die Trage richtig sitzt und Problemzonen geschont werden. Aber auch hier gilt: unbedingt auf seinen Körper hören, man merkt schnell was funktioniert und was nicht.
Mittlerweile habe ich gemerkt, dass sich mein Körper, sobald ich nicht genügend auf ihn achte, immer schnell meldet. Nach dem Wohl des kleinen Lieblings sollte also stets das eigene stehen, um besonders die Anfangszeit auch genießen zu können.
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