Was das PAIDI Team beim Designen von Möbeln inspiriert, was Details bewirken können … und über die Kunst des Weglassens sprechen wir mit PAIDI Möbeldesigner Bruno Agostino.
Herr Agostino, wo sehen Sie aktuelle Trends im Möbelbereich?
Wir haben ja seit einiger Zeit vermehrt Einflüsse aus dem Norden. Das Design, das so entsteht, verkörpert eine faszinierende Mischung aus klarer Formensprache, Retro-Anklängen … und viel Heimeligkeit und Wohlgefühl. Diese Impulse innerhalb der PAIDI-DNA behutsam weiterzuentwickeln, das betrachten wir als unsere spannende Aufgabe.
Haben Sie uns hier ein konkretes Beispiel aus Ihrer täglichen Design-Arbeit?
Nehmen Sie beispielsweise das große Thema Möbelfüße. Der skandinavische Look definiert sich oftmals über schmale, hohe, konische Füße. Das sieht man sehr gut bei unserem neuen Babybett Felie. Wir wollen diese Trends aber nicht einfach nur adaptieren, sondern etwas Neues, Überraschendes daraus schaffen.
So haben wir uns bei unserem neuen Programm Lieven gesagt: Dann lassen wir die Füße doch mal weg! Wie überhaupt Lievens Thema das Überraschende, das Unerwartete ist – wenn sich im puristisch-weißen Programm ein zart schwebender Rahmen zeigt, wenn sich plötzlich Innenflächen in Eiche-Montana eröffnen … und eine Tür auch einfach mal fehlen darf.
Worin besteht für Sie die Herausforderung, einen Einrichtungstrend ins Kinderzimmer zu bringen?
Da ist die Sicherheit natürlich ein ganz wichtiger Aspekt. Die Sicherheit steht über allem. Deshalb arbeiten wir von Anfang an ganz eng mit unserer technischen Abteilung zusammen. Alles, was wir entwickeln, muss erst mal sicher sein, bevor es funktional und schön sein darf. Eine spannende Aufgabe, für die wir immer wieder lernen, die Dinge neu zu denken. Ein Beispiel hierzu ist unser neuer Schlupfsprossen-Mechanismus, der bei unserem neuen Babybett Felie ebenso wie bei den Bettchen unserer neuen Serien Lieven und Tomke zum Einsatz kommt.
Was inspiriert Sie und Ihr Team beim Möbeldesign?
Für uns ist das ganz klar: die Lebenswelt unserer Zielgruppe. Wir fragen immer wieder: Was finden junge Eltern gut? Und was werden ihre Kinder lieben? Neben den hohen Ansprüchen an Design und Funktionalität sind das ganz klar Werte wie Ökologie und Nachhaltigkeit, und auch eine bestimmte Haltung, ein Lebensstil. Das gute Gefühl, das Eltern bei der Wahl ihrer Kindermöbel haben wollen, das möchten wir jedem einzelnen unserer Produkte mitgeben. So denken wir beispielsweise heute, wenn wir einen Ledergriff designen, an eine vegane Variante.
Griffe sind sicherlich ebenfalls ein großes Thema …
Möbel als solches wollen ja berührt werden. Wenn Sie in eine Ausstellung gehen, zu einem Händler, dann fassen Sie die Möbel an, die Ihnen gefallen. Der Griff ist da die Brücke zwischen dem Möbel und dem Menschen. Deshalb ist die Form, das Material eines Griffes so wichtig, auch wenn er sich optisch zurücknimmt. Bei Lieven beispielsweise haben wir den Griff so designed, dass er eigentlich kein Gewicht verkörpert. So wirkt das Programm fast grifflos. Und bei Tomke, das mit seiner markanten Farbgebung an den Industrial Style erinnert, haben wir dem Griff aus Aluminium die haptische Erinnerung an Holz mitgegeben, durch eine besondere Struktur.
Lieven, Tomke, Felie, – wunderschöne Namen. Verraten Sie uns noch, wie die Namen der PAIDI Möbel entstehen?
Namen sind immer eine spannende Herausforderung. Manchmal begegnet uns in unserem Alltag ein Name oder ein Begriff, den wir für uns festhalten – auch wenn wir dazu noch kein Design vor Augen haben. Manchmal ist der Name auch der letzte Schritt im Werdeprozess. Da spielt dann auch die Phonetik und Typographie eine Rolle, also wie man den Namen hört und schreibt. Bei unserem neuen Universalbett Felie beispielsweise. Das Filigrane, die luftige Leichtigkeit … wenn der Name es schafft, das mitzutransportieren, dann haben wir alles richtig gemacht.
Herr Agostino, wir bedanken uns sehr für das interessante Gespräch.
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