Eigenlob stinkt, heißt es immer. Das stimmt auch oft. Mich selbst dusche ich generell erst, nachdem ich Kind und Haushalt gemacht habe. Wenn überhaupt. Manchmal finde ich unappetitliche Rückstände meines Kindes an mir und der Müll, den ich fast täglich raustragen muss, riecht auch nicht besser. Also hier das wohlverdiente Eigenlob und ein Shout-out an alle Mamas da draußen: Was wir alles leisten. Tagtäglich und fast ohne Pause. Fast schon Supermama.
Ob man nebenher zur Arbeit geht, Hausfrau ist, eine Putzhilfe hat, das Kind daheim/im Kindergarten lässt oder gar alleinerziehend ist, ist dabei völlig egal. Wir leisten alle viel. Wir tragen unsere Kinder aus, lassen uns die Power aussaugen, opfern uns auf und geben unser letztes Hemd für die kleinen Sabberfratzen. Und dafür bekommen wir grenzenlose Liebe und lebenslange „Verehrer“. Ich selbst habe ziemlich bald wieder einige Stunden gearbeitet und irgendwann dann Schwangerschaft, Kleinkind und Job balanciert bis zum Mutterschutz.
Mittlerweile frage ich mich: „Wie können manche Frauen nur drei oder mehr Kinder haben? Diese plus Haushalt und Ehe jonglieren, während ich schon mit Kleinkind und Säugling fast am Rande des Wahnsinns stehe?“ Manchmal denke ich, das schaffe ich nicht. Und es gibt Momente, da lasse ich es an meinen Kindern aus. Manchmal brülle ich, manchmal bin ich unfair. Manchmal möchte ich in der Ecke sitzen und einfach nur weinen. Manchmal tue ich das auch. Und doch bin ich eine wundervolle Mama. Denn ich liebe meine Kinder über alles und trotz allen runterziehenden Momenten stehe ich immer wieder auf – und das macht mich zu einer guten Mutter. Mit den Mama-Freunden, die man zwangsläufig kennen und schätzen lernt, wird tagtäglich abgelästert über die Qual, die es oft ist. Über die Anstrengungen und Überforderungen. Und meist kommen wir dann zu derselben Erkenntnis, immer und immer wieder: „Wir sind eben Rabenmütter.“ 😉
Als ich noch nicht Mama war, wusste ich nicht, wie es sein würde, niemals „Feierabend“ zu haben. Ich stellte es mir kräftezehrend und unmöglich vor. Ersteres trifft zu. Zweiteres denke ich oft noch immer. Allerdings schafft man es doch immer irgendwie. Man steht morgens auf, macht sich fertig, richtet das Kind, düst zur Arbeit und wieder heim. Dann geht es weiter mit Essen zubereiten und dem liegengebliebenen Haushalt. Nebenher will das Kleine versorgt werden und der Große bespaßt. Das ist meist ganz schön kräftezehrend.
Irgendwann landet man auf der Couch, das Kind ausgestreckt neben einem liegend. Endlich ist Ruhe. Ach ja, ich habe ja auch noch einen Partner. Jetzt wird ein wenig Zeit miteinander verbracht, vielleicht der nächste Tag geplant und über die Ereignisse des Tages berichtet. Und schon wacht das erste Kind wieder auf. Man seufzt, steht auf und ist wieder … Mama. Working Mom!
Enden wird dieser Tag zu viert im Bett. Einer zahnt, einer schläft schlecht, Papa und Mama liegen an den Außenkanten. Ohne Platz und nicht Arm in Arm, wie ich es nach einem anstrengenden Tag vielleicht gebrauchen könnte. Doch was sich da auf engstem Platz tummelt, ist meine Familie. Und ich bin das Bindeglied, das die Familie stützt. Das liebt und alle verbindet. Das die Hälfte dieser Familie selbst zur Welt gebracht hat. Ich sagte ja – Supermom.
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