Zaubersätze

Was wir zu Kindern sagen und wie wir es sagen, kann Einfluss haben – auf ihre Gefühle, ihren Selbstwert, ihr Aufwachsen. Dabei kann es auf Kleinigkeiten ankommen. Es gibt richtige „Zaubersätze“, die sich positiv auf Kinder und ihre Erziehung auswirken. Andere Formulierungen wiederum sollten wir besser ändern oder ganz weglassen. Wie man die richtigen Worte findet und welche das sind, erfahrt ihr hier.

Liebe und Geborgenheit bieten

„Ich hab dich immer lieb.“ Kleiner und großer Hase machen es in Sam MacBratney’s Kinderbuchklassiker vor und beteuern sich, wie lieb sie sich haben. Damit liegen sie goldrichtig, denn „Ich hab dich lieb.“ ist einer dieser Zaubersätze für glückliche Kinder. Selbst Babys und Kleinkinder können in unserer Stimmlage Zuneigung erkennen. Die Aussage „ich hab dich lieb“ ist essenziell, denn sie beantwortet die Bedürfnisse kleiner und größerer Kinder: Sie bestätigt ihnen, dass sie gewollt und wichtig sind, geliebt werden und dass man sich um sie kümmert.

Mutter herz ihr Kind im PAIDI Kinderzimmer
„Ich hab dich lieb“ verstehen schon die Kleinsten.

Besonders bedeutsam ist dieser einfache Satz auch, weil die Kleinen unter 10 Jahren oft noch nicht richtig unterscheiden können, ob man sie nicht (mehr) mag oder nur ihr Verhalten kritisiert. Zu sagen, „Ich hab dich lieb, aber gerade ärgerst du mich mit deinem Verhalten.“, kann Kindern helfen, Situationen zu verstehen, in denen mit ihnen geschimpft wird – und ihre Welt nach dem Ärger wieder geraderücken. Sachliche, klare Signale helfen immer besser als zurückzuschreien. Wie gut das in der Praxis funktioniert, ist natürlich abhängig von der Situation sowie vom Stresslevel und der Geduld der Eltern.

„Ich werde immer für dich da sein.“ Kinder sollen erfahren, dass ihr Zuhause ein Zufluchtsort ist. Dass sie dort in Sicherheit sind und sich zurückziehen können. Bei Babys entsteht dieses Gefühl, indem die Eltern Geborgenheit bieten und auf die Bedürfnisse des Nachwuchses reagieren. Das heißt wachsam zu sein und auf die Kleinen aufzupassen, gibt ihnen Sicherheit.

Werden Kinder mobil und größer, sollten sie aber genug Freiraum bekommen, um sich zu entwickeln. Das heißt auch, dass sie nach und nach lernen, sich selbst zu helfen. Dabei gilt stets der Satz, „Ich bin immer für dich da.“ Denn so können die Kids sich sicher sein, immer Hilfe und Zuwendung zu bekommen, wenn sie diese brauchen. Mit diesem Grundverständnis können sie in Sicherheit groß und selbstständig werden.

Ein Baby steigt aus dem PAIDI Babybettchen aus, die Schlupfsprossen sind offen.
Bei den Babybettchen hat PAIDI Freiraum eingebaut: Dank der herausnehmbaren Schlupfsprossen kann euer Schatz selbstständig und sicher aus dem Babybett heraus- und auch wieder hineinklettern.

Emotionen lesen lehren

„Du darfst Gefühle haben.“ Wir sollten Kindern zeigen, dass wir sie und ihre Gefühle ernst nehmen. Gerade bei Wutanfällen kann das natürlich einiges an Geduld erfordern. Es hilft aber überhaupt nicht, die Gefühle eines Kindes herunterzuspielen à la „Jetzt stell dich nicht so an!“ Besser ist es, dem Kind zu vermitteln, dass man seine Gefühle wahrnimmt. Es kann besonders bei kleinen Kindern hilfreich sein, zu versuchen, ihre Emotionen zu deuten und auszusprechen: „Ich verstehe, dass du deswegen wütend bist.“ Sind die Kinder nicht mehr ganz so klein, kann es ihnen helfen, wenn man sie selbst artikulieren lässt, was sie bedrückt: „Warum bist du traurig?“, „Was stört dich gerade?“ Auch Kinder dürfen traurig, schüchtern, wütend oder unzufrieden sein. Wenn sie lernen, ihre Gefühle zu benennen und darüber zu sprechen, dann lernen sie leichter, wie man mit diesen umgeht. Und so lernen sie auch, die Emotionen anderer zu verstehen.

„Auch die anderen haben Gefühle.“ Kinder sind eigentlich Egoisten und müssen erst lernen, die Gefühle und Bedürfnisse anderer zu lesen und zu berücksichtigen. Das erlernen sie auch, indem wir es ihnen vormachen. Darum ist es gerade, wenn Kinder noch klein sind, sinnvoll, ihnen Gefühle zu übersetzen, diese also in den jeweiligen Situationen zu benennen und zu erklären. Wenn ein anderes Kind auf dem Spielplatz zum Beispiel weint: „Das Mädchen ist traurig, weil sie kein Eimerchen dabeihat. Vielleicht freut es sie, wenn wir ihr unseres ausleihen?“

Kinder spielen auf dem Spielplatz und lernen soziales Verhalten.
Kinder müssen Rücksicht erst lernen. Spielplatz, Kindergarten und Co. sind wichtige Lernorte.

Bestärken und Mut machen

„Du kannst das schaffen.“ Wer etwas geschafft hat, darf stolz sein. Um Kindern Erfolgserlebnisse zu bescheren, ist es eine schöne Idee, den Familienalltag als Quelle dafür zu begreifen. Alltägliche Aufgaben wie Anziehen, Tischdecken oder beim Wäschefalten helfen sind für Kinder schon kleine oder größere Herausforderungen. „Ich trau dir das zu.“, „Du kannst es schaffen – ich bin bei dir und unterstütze dich.“ sind Zaubersätze, die die Kids ermutigen können, diese Herausforderungen anzunehmen. Und wenn mal etwas nicht klappt, ist das nicht so schlimm, denn Kinder müssen schließlich alles erst einmal lernen.

„Hab keine Angst, etwas falsch zu machen.“ Wer Nachwuchs hat, weiß: Besonders den Kleinen passieren häufig Missgeschicke und sie machen Fehler. Das ist völlig in Ordnung – und das sollten auch die Kids wissen. Sie sollten keine Angst haben, Fehler zu machen, denn das blockiert und entmutigt, Neues auszuprobieren. Wenn also mal wieder etwas verschüttet wird, sollten wir versuchen, etwas gelassener zu reagieren: „Lass uns das gemeinsam aufwischen.“

„Du kannst stolz auf dich sein.“ Kinder brauchen Lob – am besten natürlich deutlich mehr Lob als Tadel. (Denn sonst wird ihnen vor allem nach negativem Handeln Aufmerksamkeit zuteil.) Aber es sollte nicht nur genug gelobt werden, sondern auch richtig. Ein knappes „gut gemacht“ ist für Kinder kein klares Lob. Besser ist es, konkret zu benennen, was gut war: „Wow, du hast allein deine Schuhe angezogen!“ Konkrete Aussagen brauchen Kinder übrigens auch dann, wenn wir mal mit ihnen schimpfen müssen.

Kinder lernen zusammen im PAIDI Kinderzimmer am Schreibtsich Teenio.
Mit positiver Bestärkung und in der richtigen Umgebung lernen Kinder vieles spielend leicht.

Lob und Kritik trennen

Beim Loben ist es enorm wichtig, in dem Lob keine Kritik zu verpacken. Ein lieb gemeinter Ratschlag wie „Super, aber versuch beim nächsten Mal, nicht so sehr über den Rand zu malen.“, kommt dann vielleicht eher so an: „Ich bin nicht gut genug, egal, wie viel Mühe ich mir gebe.“ Erlauben wir Kindern doch lieber, stolz zu sein – und bringen Tipps an anderer Stelle an. Vieles lernen sie schließlich auch automatisch und ohne unser Zutun.

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